Energieeffiziente Produktion – Seydelmann eco+-Modelreihe

Energiekosten spielen in der Produktkalkulation eine immer größere Rolle und bei rasant steigenden Kosten schmelzen die Gewinnmargen im gleichen Tempo. Es ist an der Zeit, Produktionsmittel und Produktionsverfahren auf den Prüfstand zu stellen, um Einsparpotentiale zu erkennen und zu nutzen. So können die enormen Preissteigerungen abgefangen und eine Weitergabe an den Endverbraucher – mit dem Risiko eines schrumpfenden Absatzes - vermieden werden.

Darüber hinaus rückt das Thema Nachhaltigkeit und damit auch der Energieverbrauch in der Produktion immer stärker in den Fokus der Verbraucher und Finanzierungsgeber. Die Einführung eines Energiemanagementsystems (EMS) inklusive einer entsprechenden Zertifizierung zahlt sich auf vielen Ebenen aus. Es wertet das Image auf und trägt so zu einer besseren Ausgangslage in Bezug auf Absatz, Arbeitsmarkt und Finanzierung bei. Die neue Seydelmann eco+-Modelreihe wurde unter Einbezug sämtlicher verbrauchsrelevanter Bereiche entwickelt 

Frequenzgeregelte Antriebe

Eine Modernisierung der Produktionsmaschinen bietet insbesondere dann ein gewaltiges Einsparpotential, wenn dort noch alte Antriebskonzepte verbaut sind.

Durch den Einsatz moderner Energieeffizienz-Motoren und Frequenzumrichter können, bei gesteigerter Qualität des Endprodukts, Energieeinsparungen von bis zu 40 Prozent erzielt werden. Diese ergeben sich dank geringerer Anschlussleistungen und der Vermeidung von Einschalt- und Umschaltstromspitzen.

Zusätzlich positiver Effekt der frequenzgeregelten Antriebe sind variabel-einstellbare Drehzahlen und damit exakt abgestimmte Schnittgeschwindigkeiten für eine perfekte Produktqualität.

Optimale Motorleistung

Je nach Nutzung der Maschine, also je nach Produktportfolio, können auch daran angepasste Motoren mit entsprechend verringerter Leistung verbaut werden. Dies reduziert die Leistungsaufnahme und damit auch den Stromverbrauch weiter.

Schneidraum, Kuttermesser und deren Einsatzempfehlung und Schüsselgeometrie sind optimiert für geringen Energieverbrauch.

Abwärme

Vereinfacht betrachtet setzen elektrisch betriebene Motoren Strom in Bewegung und Wärme um. Zwar liegt der Wirkungsgrad der eingesetzten Elektromotoren bei bis zu 98 Prozent aber auch die verbleibenden zwei Prozent führen zu einer Erwärmung der Produktionsräume und zu einem höheren Energieverbrauch der Kühlanlagen. So gibt beispielsweise ein 100kW Motor mit diesem maximalen Wirkungsgrad immer noch zwei Kilowatt Wärmeenergie ab, gegen die die Klimatechnik dann arbeiten muss. Abhilfe schafft hier die Abführung der warmen Abluft nach außen oder der Einsatz wassergekühlter Motoren.

Durch Wärmetauscher kann die abgeführte Motorwärme für andere Produktionsbereiche oder Prozesse genutzt werden, in denen Wärmebedarf besteht.

Produktionstechnologie

Technologische Prozessveränderungen sind immer einer Einzelfallbetrachtung, bieten aber enorme Einsparungspotentiale. So können zum Beispiel durch die Verwendung einer Schneidtrommel anstelle klassischer Schneidsatzteile im Wolf Energieeinsparungen von bis zu 50% erzielt werden.

Die Schneidtrommel gewährleistet das effiziente Austrennen von Hartteilen und Fremdkörpern wie Kunststoffteilchen oder Folienreste. Das aus Lochtrommel und verlängerter Arbeitsschnecke bestehende System ermöglich, im Vergleich zu konventionellen Schneidsätzen, einen höheren Durchsatz und damit Stundenleistung bei geringerem Temperatureintrag und ist neben den bereits vorhandenen Größen E 130 und G 160 nun auch in der Auslassgröße U 200 lieferbar. Das System arbeitet berührungsfrei und daher ohne Metallabrieb. Die Standzeit liegt deutlich über der von Weichseparatoren oder den üblichen Wolfschneidsätzen.

Eine weitere Möglichkeit Einsparungspotential zu nutzen, bietet auch eine Optimierung gesamter Produktionsabläufe durch gezielte Anpassung der Maschinenkombinationen. So kann es z.B. sinnvoll sein, Brühwurst mit einer Kombination aus Kutter und Konti-Kutter zu produzieren, um Maschinenlaufzeiten und damit den Energieverbrauch um bis zu 45% zu reduzieren – natürlich bei gleichbleibender Produktqualität.

Rezeptursteuerung

Automatische Maschinensteuerungen, wie die AutoCommand Serie, erlauben eine automatisierte Produktionsabfolge mit voreingestellter verbrauchs- und produktoptimierter Geschwindigkeit und Laufzeit. Dies sichert nicht nur eine gleichbleibende Produktqualität, sondern trägt auch zu einer weiteren Reduzierung des Energieverbrauchs bei.

Die AutoCommand zeichnet auch alle relevanten Daten, wie Stromaufnahme und Energieverbrauch auf, unterstützt so das Energiemanagementsystem und hilft bei der Identifizierung und Optimierung energieintensiver Prozesse und Produkte.

Prozessmedien

Auf den ersten Blick spielen Prozessmedien – außer Heißdampf für Kochprozesse - beim Energieverbrauch keine große Rolle, in der Betrachtung der Energiebilanz, der Nachhaltigkeit und auf finanzieller Seite aber schon.

Kühlgase sind in der Erzeugung sehr energieintensiv und im Einkauf kostenintensiv. Die Versorgungsengpässe der letzten Zeit haben nicht nur die Kosten in die Höhe getrieben, sondern auch deutlich gezeigt, dass ein optimaler sparsamer Einsatz sinnvoll ist. Durch eine intelligente Verknüpfung der Temperaturmessung direkt im Produkt und in der Absaugung mit der gemessenen Leistungsaufnahme der Maschine, können die eingesetzte Menge und die Einwirkzeit optimal aufeinander abgestimmt werden – also maximale Kühlung bei minimalem Gaseinsatz. In Mischern und Mischer-Wölfen kann die benötigte Gasmenge noch zusätzlich durch im Trichterboden eingelassene Düsen deutlich gegenüber einer Begasung von oben reduziert werden.

Wasser ist in den meisten Produktionsbetrieben kein bedeutender Kostenfaktor, muss aber in eine Gesamtbetrachtung der Energiebilanz mit einbezogen werden, da zum einen die reine Bereitstellung Energie verbraucht und die Erzeugung von Warmwasser auch ins Gewicht fällt. Neben dem direkt zur Herstellung der Produkte eingesetzten Wasser, gilt das Augenmerk insbesondere der Maschinen-, Anlagen- und Produktionsraumreinigung. Ein durchdachtes Hygienic Design, wie geschlossene Maschinenkörper, flächenbündig eingelassene Abdeckungen mit Hygieneverschlüssen, abfallende polierte Edelstahlflächen, optimale Zugänglichkeit aller relevanten Bereiche und die Vermeidung von Todräumen – um nur einige Beispiele zu nennen – reduzieren den Verbrauch von Wasser und Reinigungsmitteln enorm und tragen so, neben der Energieeinsparung, auch zu einer Entlastung der Umwelt und Verbesserung der Nachhaltigkeit bei.

Beratung

Die eine Lösung für jeden Kunden gibt es nicht. Daher ist es wichtig, jede Situation genau anzusehen. Als Antwort auf die derzeitige Energiekrise und die damit verbundenen explodierenden Energiekosten, bietet die Maschinenfabrik Seydelmann KG allen Kunden und Interessenten eine individuelle Beratung zur Energieeinsparung bei vorhandenen oder geplanten Seydelmann-Maschinen an.

Dabei werden die eingesetzten Maschinen und der gesamte Produktionsprozess durchleuchtet, um kurz-, mittel- und langfristig umsetzbare Maßnahmen zu identifizieren.